Autor: Katja Dirks

Dr. Tobias Schreiber zum neuen Pfarrer gewählt

Im Wahlgottesdienst am 28.09.2022 wählte das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Sankt Augustin Niederpleis und Mülldorf einstimmig Pfarrer Dr. Tobias Schreiber zum neuen Pfarrer für die 01. Pfarrstelle, bislang besetzt durch das Ehepaar Bongartz.

Pfarrer Dr. Schreiber ist bislang Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Thalfang-Morbach im Ev. Kirchenkreis Trier. Er wird voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres seine Tätigkeit bei uns aufnehmen und wir freuen uns sehr! Weitere Infos wie der Termin der Einführung werden so schnell wie möglich bekannt gegeben.

Und hier noch der formale Hinweis gem. Pfarrstellengesetz, Paragraf 8:

Gegen das Wahlergebnis kann von jedem mindestens 16 Jahre alten, zum Heiligen Abendmahl zugelassenen Gemeindeglied bis Montag, den 17.10.2022 bei der Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein ein schriftlich begründeter Einspruch gegen Lehre, Wandel und Gaben des Gewählten oder wegen Verletzung von Vorschriften des Wahlverfahrens erhoben werden. (superintendentur.ansiegundrhein@ekir.de)

Gottesdienste an Pfingsten mit Rhythmus und Schwung

An Pfingsten findet die Gemeinde ihren Rhythmus!  Dieses Jahr wird eine Gruppe von Trommlern unter Anleitung des Percussionisten Boris Becker unseren Gottesdienst am Pfingssonntag begleiten. Um 11 Uhr feiern wir auf dem Vorplatz des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses zusammen mit Kantorin Barbara Dünne und Pfarrer David Bongartz.

Am Pfingstmontag hält dann um 10 Uhr unser Vikar Simon Puschke den Gottesdienst auf dem Vorplatz des Paul-Gerhardt-Hauses. Ein Gottesdienst über das Unvorhergesehene und den Geist Gottes, der weht wo er will.

 

Input für Zwischendrin

John Hain, Pixabay

„Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Tun des Guten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft – als Freie und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als Knechte Gottes.“ (1. Petrus 2,15-16)

„Freiheit zum Deckmantel der Bosheit“. So kommt es mir vor, wenn rechtsradikale Menschen an den Grundfesten unserer Demokratie rütteln und versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten. Die Stärke unserer Gesellschaft ist der Zusammenhalt. Über die Einhaltung von Regeln und den Umgang miteinander sollte Konsens herrschen. Unterschiedliche Meinungen und die kritische Hinterfragung von Maßnahmen gehören zur Demokratie dazu. Das Niederschreien Andersdenkender und der Einsatz von Gewalt tun es nicht. Es macht mich wütend, wenn ich sehe und höre wie Menschen rechtes Gedankengut verbreiten und die Angst derer ausnutzen, die sich um ihre Existenz sorgen. Wut ist aber genau die Emotion, die diese Spalter erzeugen wollen. Petrus gibt uns den Rat: „dass ihr durch Tun des Guten den unwissenden und törichten Menschen das Maul stopft“ – das Vorleben demokratischer Werte, das miteinander Sprechen, das Schützen von Schwachen und Bedrohten. Nicht aus moralischer Überheblichkeit, sondern aus tiefster Überzeugung.

Guter Gott, lass uns Menschen immer wieder zueinanderfinden, hilf uns Brücken zu bauen und lass uns unsere Freiheit so leben, dass wir das Wohl unseres Nächsten im Blick behalten.

Katja Dirks, Presbyterin

Wie sieht‘s denn hier aus?

Foto: Katja Dirks

Nein, wir hatten keine Wildschweinherde auf Trüffelsuche zu Besuch. Wir planen auch keinen Kartoffelacker zur Selbstversorgung. Unsere Wiese soll allerdings tatsächlich künftig der Versorgung dienen. Eine Blühwiese soll hier entstehen, ein reich gedeckter Tisch für Wildbienen und andere Insekten. Dafür muss das alte Gras weichen, der Boden wird in mehreren Schritten auf die Aussaat der Samen vorbereitet. Wir freuen uns, dass es mit dem angekündigten Projekt endlich los geht und bitten noch um ein wenig Geduld sowie ausreichend Regen.

Input für Zwischendrin

Foto: Katja Dirks

„Darum ließ er das Volk einen Umweg machen, den Weg durch die Wüste zum Schilfmeer. Und die Israeliten zogen wohlgeordnet aus Ägyptenland.“
(2. Mose 13,18)

Nach dem Auszug aus Ägypten führte Gott die Israeliten nicht über den direkten Weg. Er leitete sie um das Land der Philister herum, da dort Krieg herrschte. Dieser Umweg war damals eine weise Entscheidung, die viel Leid erspart hat.

Heute sind Umwege nicht gerne gesehen. Man ärgert sich über verlorene Zeit und fühlt sich ausgebremst. Menschen, die Umwege in ihrer Biografie aufweisen, müssen sich oft dafür rechtfertigen.

Aber warum eigentlich? Ein Umweg beinhaltet die Chance, etwas Neues zu entdecken. Wer einen Umweg nimmt, erhält manchmal erst dadurch die Chance, sein Ziel zu erreichen und kommt mit einem größeren Erfahrungsschatz an. Und gelegentlich finden wir auf einem Umweg eine neue Abzweigung und ein neues Ziel. Wir müssen uns nur trauen, weiterzugehen und den Weg anzunehmen.

Guter Gott, die Wege unseres Lebens sind oft nicht gerade. Sei bei uns, wenn wir in einer Biegung nicht mehr sehen, wie es weitergeht, sei bei uns, wenn wir uns an einer Weggabel entscheiden müssen und schenke uns das Vertrauen, dass wir am Ende unser Ziel erreichen.

Katja Dirks, Presbyterin

Input für Zwischendrin

Katja Dirks

„Behandle einen Sklaven nicht schlecht, der treu arbeitet, und auch einen Tagelöhner nicht, der sein Bestes gibt.“ (Jesus Sirach 7, 20)

Die Worte aus Jesus Sirach sollten uns heute veraltet vorkommen. Sklaven halten wir keine und Tagelöhner sind bei uns die Ausnahme. Oder? Wir lesen bestürzt von einem Fleischzerlegebetrieb, bei dem über 1000 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden und dass die Arbeiter in der Fleischindustrie in menschenunwürdigen Unterkünften hausen müssen. In kleinen, völlig überfüllten Wohnungen oder Baracken, ohne die Möglichkeit, Abstands- oder Hygieneregeln einhalten zu können. Diese Menschen, denen wir die Verarbeitung unserer Nahrung in die Hände legen, werden ausgebeutet und ihre Gesundheit scheint erst dann eine Rolle zu spielen, wenn Schulen und Kindergärten in ihrem Umfeld wieder geschlossen werden müssen.

„Behandle einen Sklaven nicht schlecht“ – wir nennen ArbeiterInnen in prekären Verhältnissen nicht Sklaven, wir nennen sie ZerlegerIn, ErntehelferIn, PflegerIn oder Haushaltshilfe. Ohne diese Menschen würde vieles in diesem Land nicht funktionieren. Wir sollten sie ausgesprochen gut behandeln.

Guter Gott, bitte halte Deine Hand schützend über Menschen, die ausgebeutet werden und gebe uns allen die Einsicht, dass Profitgier nicht über Menschenwürde stehen darf. Amen.

Katja Dirks, Presbyterin

 

Input für Zwischendrin

Foto: Pixabay, Anja#helpinghands

„Wie ist die Welt so stille, / und in der Dämmrung Hülle / so traulich und so hold! / Als eine stille Kammer, / wo ihr des Tages Jammer / verschlafen und vergessen sollt.“

In der Coronakrise wird das „Abendlied“ von Matthias Claudius oft gesungen, es steht für Zusammenhalt, Gemeinschaft und Hoffnung. Einige Strophen des Liedes haben wir abends immer unseren Kindern vorgesungen, abwechselnd mit „Guten Abend, gut Nacht“.

Abendlieder geben Kindern ein gutes Gefühl des behütet seins. Nähe, Wärme und Liebe werden durch sie zum Ausdruck gebracht. Und was immer die kleinen Seelen auch den Tag über beschäftigt hat, ein Abendlied steht für das Versprechen „Morgen ist alles wieder gut“. Wir Erwachsenen wissen, dass dieses Versprechen nicht immer gehalten werden kann. Der Morgen hält meist die gleichen Probleme bereit wir der Abend davor. Und „verschlafen und vergessen“ führt selten zu einer Lösung. Und doch gibt es Krisen, bei denen uns nichts anderes übrig bleibt, als auf den nächsten Morgen zu warten. Und den danach. Und den Folgenden. Solange, bis es uns besser geht. Trauer ist eine tiefe Krise, bei der nur Zeit hilft. Wut muss erst einmal abklingen, bevor eine Aussprache möglich ist. Liebeskummer heilt nur sehr langsam. Krankheit kann uns gar die Aussicht auf einen besseren Morgen verwehren. Hier sind „verschlafen und vergessen“ ein Segen, eine Erleichterung für ein paar Stunden.

Guter Gott, bitte schenke uns die Erkenntnis, wann ein Problem mit Kampfgeist und wann mit Langmut angegangen werden muss. Und bitte sei bei uns, wenn uns keine Lösung gegeben wird, wenn wir das Schicksal zu ertragen haben. Sei Du uns der Morgen, auf den wir vertrauen können, in dem alles gut wird.

Presbyterin Katja Dirks