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aus der Kirchengemeinde

Türchen 13 – Adventskalender 2020

 

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Lucy saß in ihrem Zimmer und las ein Buch, als plötzlich alle Lichter ausgingen. Es war kurz vor sechs Uhr abends im Dezember, sodass es draußen schon dunkel war. Ihre Eltern hatten vor einiger Zeit das Haus zum Einkaufen verlassen. Außer ihr war nur ihr jüngerer Bruder Ben im Haus, allerdings in seinem Zimmer am anderen Ende des Flurs.

Für einen kurzen Moment konnte Lucy nichts sehen, dann gewöhnten sich ihre Augen ein bisschen an die Dunkelheit. Während sie noch versuchte, sich zu orientieren, hörte sie ein leises Geräusch aus Bens Zimmer, das wie ein Weinen klang. Ihr kleiner Bruder hatte Angst im Dunkeln! Lucy legte das Buch zur Seite und tastete sich an ihrem Schreibtisch entlang bis zu ihrem Regal. Sie wühlte in einer der Kisten, die darin standen, bis ihre Finger sich um den Griff ihrer Taschenlampe schlossen.

Vorsichtig zog Lucy die kleine Lampe unter anderem Krimskrams hervor und schaltete sie an. Sie funktionierte! Ein schwach gelber Lichtkreis leuchtete auf dem Parket. Im Licht der Lampe ging Lucy durch den Flur und zu Bens Tür. Dahinter war nach wie vor ein Schluchzen zu hören. „Ben? Es ist alles gut, ich komme jetzt zu dir!“, rief sie und öffnete die Tür. In Bens Zimmer war sie froh über ihre Taschenlampe: Es herrschte riesiges Chaos, in dem sie ohne Licht bestimmt gestolpert wäre. Sie konnte ihren Bruder zunächst nicht sehen, das Weinen schien aber aus einer Art Höhle aus Kissen und Decken zu kommen.

Um hineinzukommen musste Lucy auf alle Viere gehen. Um besser krabbeln zu können, steckte sie die Taschenlampe zwischen die Zähne und schob sich vorwärts. An die Wand der Höhle gepresst fand sie schließlich ihren Bruder. „Lucy, bist du das? Es wurde plötzlich so dunkel, da hab ich mich in der Höhle versteckt!“. „Ja, ich bin hier. Schau, ich habe eine Taschenlampe. Lass uns ins Wohnzimmer gehen, bestimmt kommen Mama und Papa bald wieder.“ Sie fasste Ben bei der Hand. Im Schein der Taschenlampe gingen die beiden die Treppe nach unten.

Auch das Wohnzimmer war dunkel. Der kleine Lichtkegel schien auf den Adventskranz auf dem Wohnzimmertisch. Lucys Vater hatte ihr beigebracht, wie man die Kerzen anzündete. Das Feuerzeug lag direkt daneben, da sie morgens erst die dritte Kerze angezündet hatten. Lucy ging zum Tisch und entzündete nach und nach drei der roten Kerzen. Das Kerzenlicht war warm und golden und erhellte den Raum noch besser als die kleine Taschenlampe. Beide Kinder setzten sich aufs Sofa. Ben wurde ruhiger und beobachtete zufrieden das Tanzen der Flammen.

Da hörten beide, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Ihre Eltern waren zurück! Ben sprang auf und rannte ihnen entgegen. „Ohje, ihr sitzt ja tatsächlich im Dunkeln. Wir haben gehört, dass es hier einen Stromausfall gibt und haben uns beeilt nach Hause zu kommen.“, sagte die Mutter der beiden. „Ich hoffe, ihr hattet keine Angst?“. „Zuerst schon ein bisschen.“, antwortete Ben seiner Mutter. „Aber dann kam Lucy mit einer Taschenlampe, und dann hat sie den Adventskranz angezündet. Da war es gar nicht mehr gruselig, sondern gemütlich!“ „Gut gemacht!“, meinte ihr Vater.

Dann suchten sie weitere Kerzen, um das Wohnzimmer ganz zu erleuchten. „Irgendwie passt das ja, dass das heute passiert ist!“, meinte ihre Mutter schließlich, als sie alle gemeinsam bei Kerzenlicht zu Abend aßen. „Schließlich ist heute der 13.12. da feiert man in vielen Ländern das Fest der Heiligen Lucia. In Schweden verkleidet sich die älteste Tochter einer Familie als Lucia und geht mit einem leuchtenden Kranz in alle Räume des Hauses. Fast so, wie du es gemacht hast, Lucy.“

 

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