Um ein Missveständnis gleich auszuschließen: „Brot und Liebe“ ist kein Brotbackbuch, sondern will an die Tradition der Hausbücher anknüpfen. In früheren Zeiten war es üblich, dass Familien ihre gesammelten Erfahrungen und zuweilen auch Wissenswertes aus anderen Themenbereichen aufzeichneten, um sie für die nächste Generation in einem Hausbuch festzuhalten.
Wie man Gott nach Hause holt – so die Unterzeile des Buches von Matthias Lemme und Susanne Niemeyer. Und damit ist die Ausrichtung des Buches zutreffend beschriebend: Das Buch liefert Input für den Alltag von Menschen, die nach inspirierenden Gedanken zu den wichtigen Fragen des Lebens suchen. Die Bibel kommt zu Wort, ebenso Glaubenszeugnisse aus der christlichen Tradition. Und auch moderne Texte lassen spüren und erkennen, dass der Leser nicht der erste ist, der sich – zuweilen zweifelnd und vorsichtig suchend – mit wohlbekannten Glaubensdingen auseinandersetzt.
Klare Empfehlung also: Die kurzen Texte von „Brot und Liebe“ sind gut gewählt, das Buch ist insgesamt sprachlich und gestalterisch sehr gelungen, tiefgehend und dennoch von einer ansteckenden Leichtigkeit geprägt. Wie schreiben die Autoren: „Ein Buch zum Ausprobieren! Ein Buch für alle Tage – für den Frühstückstisch oder die Ofenbank, für die Andacht am Morgen, das Gebet beim Essen oder die Stille am Abend.“ Ein Hausbuch eben.
Prädikant Frank Steeger